Mittwoch, 30. April 2008

Drei Jahreszeiten am Gardasee

Von GERT RANNER

Drei Männer, drei Rennräder, dreimal leichtes Gepäck und ein Audi A4 Avant. In dem bringen wir, das sind Horst, Audi-Besitzer Ritch und Gert, das andere alles unter, innen wohlgemerkt. Und so starten wir ein durch Freitag verlängertes Wochenende (25./26./27. April) morgens um 5 Uhr bei strömendem Regen nach Torbole.


Irgendwann hört der Regen auf, und am Gardasee ist bestes Radlwetter. Gegen 11 Uhr sitzen wir schon im Sattel. Über Arco, Cavedine kommen wir nach Ponte Arche. Zeit zum Mittagmachen, bevor es aufwärts geht nach Balino. Richtig warm ist es jetzt bei der schönen Abfahrt nach Riva und zurück nach Tobole, wo wir nach ca. 85 km bei Mecki das Abschlussbier trinken.
Der Samstag ist der Tag dreier Jahreszeiten. Die Tour geht bei frühlingshaftem Wetter über Nago, Mori, Brentonico ca. 35 km die Monte-Baldo-Höhenstraße rauf. Nach dem Mittagessen im Rifugio Graciani führt die Straße weiter an Schneeresten vorbei. Und plötzlich geht nichts mehr.
Wir sind im tiefsten Winter, schieben und tragen ca. zwei Kilometer unsere edlen Renner, sinken knietief im Schnee ein, bis endlich der Spuk ein Ende hat. Die Erklärung: Hier stoßen die beiden Provinzen Trentino und Verona zusammen, Trentino hat die Straße geräumt, Verona nicht. Aber im Nachhinein war’s doch ziemlich witzig. Nun heißt es: Rücksturz zur Erde, gute 30 Kilometer bis Garda. Und hier ist Sommer.
Der Wind schiebt uns vor bis Torbole, wo an der Ortseinfahrt ein böser Stein aus Horsts Hinterrad die Luft nimmt. Doch das ist nach den heutigen ca. 125 km auch kein Beinbruch.
Der Sonntagmorgen sieht etwas bedeckt aus, doch das ändert sich zum Guten. Wir klettern ca. 15 bis 20 km über das Val di Gresta und weiter nach Namesino, teilweise sind es 16 Prozent. Nun haben wir vom Bergsteigen genug und fahren über Rovereto und Nago im Sonnenschein weiter zum Essen nach Arco. Die 50 km reichen heute. Denn es folgt noch die Heimfahrt nach einem gelungenen Wochenende.

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